Die Kirche in Brünn und das Museum in Kapstadt haben eines gemein: Es sind Schatullen für Innenräume, die einem den Atem verschlagen – wozu Sichtbeton ganz wesentlich beiträgt. Während der Sakralbau das Material mithilfe von Licht dem Irdischen entrückt, wird im Mocaa die Geschichte des Ortes durch das Narrativ des Getreidekorns, das sich in einen Raum verwandelt, in das Gebäude eingeschrieben. In der Kirche reflektiert der Beton durch eingeprägte Strukturen das Licht, im Museum unterstreicht er durch seine pure Erscheinung die architektonische Idee.
Sehr viel profaner erscheint der Fachwissenbeitrag, der erläutert, was sich hinter dem Begriff „Beton nach Norm“ verbirgt. Die Buchbesprechung widmet sich einer Sammlung von Briefen und Zeitdokumenten zum Bau der Unité d’Habitation in Berlin. Die Publikation zeigt, dass selbst Le Corbusier sich in seinem Schaffen bisweilen Restriktionen und Bürokratie beugen musste – und welch starken Emotionen den Bau begleiteten.
Erhabene Momente bei der Lektüre wünscht
Ihre Baunetz Wissen Redaktion
|